Early Access ist ein Vertriebsmodell für Videospiele, bei dem der Spieler Zugang zu einem unfertigen Spiel in verschiedenen Entwicklungsstadien (z. B. Alpha- oder Betastadium) erwirbt und damit ein Exemplar des vollständigen Spiels kauft, wenn es veröffentlicht wird. Dadurch erhalten die Entwickler nicht nur die Mittel, um den Produktionsprozess abzuschließen (was bedeutet, dass der frühe Zugang hauptsächlich von unabhängigen Studios genutzt wird), sondern auch wertvolles Feedback von den Spielern (die durch das Spielen früher Versionen als Beta-Tester fungieren). Es ist anzumerken, dass Spiele, die im Rahmen des Early-Access-Modells vertrieben werden, oft nur einen Teil der geplanten Mechanik enthalten, voller Bugs sind und hohe Hardware-Anforderungen stellen – dies ist darauf zurückzuführen, dass die Optimierung in der Regel eines der letzten Elemente des Produktionsprozesses ist.
Derzeit ist der frühe Zugang vor allem auf PCs beliebt, vor allem dank der Dienste der Plattformen Steam (Steam Early Access startete 2013) und GOG (das Programm Games in Development startete 2016). Der frühe Zugang wird aber auch zunehmend von ausgewählten Konsolenherstellern genutzt. Xbox Game Preview gibt es auf Xbox One seit Juni 2015, während Spiele wie Final Fantasy XIV: A Realm Reborn – Heavensward und Dungeon Defenders II auf PlayStation 4 im Rahmen von Early Access erschienen sind.
Die Idee des frühen Zugangs ist etwas umstritten, da laut einer Studie des US-amerikanischen Unternehmens EEDAR aus dem Jahr 2014 nur 25 % der auf Steam Early Access veröffentlichten Titel tatsächlich fertiggestellt wurden – der Rest befand sich noch in der Produktion oder wurde von den Autoren aufgegeben. Nichtsdestotrotz ist Early Access oft die Geburtsstätte von Blockbustern oder Neuentwicklungen in Videospielen – das rekordverdächtige Minecraft und der Verkaufstriumph Playerunknown’s Battlegrounds beispielsweise debütierten auf diese Weise.